8 | Die Brennerei in Deutsch-Sagar | ||||
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Die Geschichte der Kartoffelverarbeitung beginnt mit dem Kartoffelschnaps. Im Jahre 1817 machte der Kaufmann und Branntweinbrenner Johann Pistorius aus Weißensee bei Berlin eine folgenschwere Entdeckung: Er hatte ein einfaches Verfahren entwickelt, mit dem man aus Kartoffeln Schnaps brennen konnte. Mit den Stein'schen Reformen wurde 1816 durch den preußischen Staat die allgemeine Erlaubnis für die Errichtung von Brennereien erteilt. Schnell legten die Gutsbesitzer einen Teil der bäuerlichen Entschädigungsgelder aus der "Bauernbefreiung" in sehr gewinnträchtige Brennereien an. "Die Brennerei macht Freude!" - dieser Ausruf eines beglückten Gutsherren wurde in dieser Zeit zum geflügelten Wort. Überall auf den Gütern rauchten die Schornsteine der Schnapsfabriken. 1831 gab es in der Provinz Brandenburg mehr als 1400 Brennereien.
Der Rheinbabenschen Gutshof von Deutsch-Sagar
Die Kartoffel, die bislang vor allem als Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung gedient hatte, wurde nun zum vielseitig verwendeten Rohstoff.deutlich sichtbar : der Brennerei-Schornstein Ein gewinnträchtiger Kreislauf entstand: Große Teile der Flächen wurden jetzt für den Anbau von Kartoffeln genutzt, die auf den sandigen Böden der Mark Brandenburg gut gediehen. In riesigen Mengen wanderten die Erdäpfel in die Brennereien und wurden dort zu hochprozentigem Alkohol verarbeitet. Die Abfälle der Brennereien wanderten zudem als wertvolles Viehfutter in die Ställe, kamen der Schweinemast und der Milchviehhaltung zugute. Sie steigerten das Dungaufkommen und förderten die weitere Intensivierung der Landwirtschaft. |
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geändert 30.11.2007 |
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