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Crossen/Oder
Amtsbezirk Fritschendorf
mit den Dörfern Boberhöh (Deutsch-Sagar)
Bobertal (Wendisch-Sagar) Fritschendorf
Deichow, Neubrück und Chrumow
Impressum
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Nach der Stillegung der Neubrücker Eisenhütte im Jahre 1823 bestanden aber, durch die Staustufe des Bober dort begünstigt, zeitweilig noch drei Mühlen, die dem Amt Crossen gehörten :
In dieser Bobermühle ließen die Bauern das Getreide mahlen. Von 1921 bis 1927 hatte die Familie Günther die Mühle gepachtet. Der Fabrik- und Mühlenbesitzer Plaen wollte die Mühle in eigene Regie übernehmen, deshalb kündigte er 1927 den Pachtvertrag. Die Inbetriebnahme des Boberkraftwerkes 1937 erzwang die Stillegung der Mühle.
Das von den Tuchfabriken produzierte Wollgewebe (Loden) wurde in der Walkmühle in Bottichen von einem mit einem Wasserrad angetrieben Holzhammer, gewalkt, also gestaucht, verdichtet und geklopft, bis ein verfilzter Stoff entsteht, der die gewünschten wärmenden und regen- und windabweisenden Eigenschaften hatte.
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Zur Walkmühle konnte ich keine weiteren Informationen finden. Lediglich Reinhold Sand (1837 – 1912 ) wurde als Deichower Walkmüller genannt
Eine Lohmühle diente zur Zerkleinerung der für die Lohgerberei notwendigen pflanzlichen Gerbmittel. Es wurden vor allem Fichten- und Eichenrinden zur Lohe zermahlen. Diese wurde zum Gerben von Leder verwendet.
Wie bereits im Abschnitt über die Eisengewinnung erwähnt, erwarb 1829 der Crossener Tuchfabrikant Scheiffgen die Baulichkeiten der stillgelegten Eisenhütte. Er übergab später das Gelände seinem Schwiegersohn Gohr, unter dessen Regie wohl die Papierfabrik entstand, die zuletzt bis 1945 der Familie Plaen gehörte.
Neubrück um 1930 :
Blick aus Richtung Benschbude boberaufwärts
Rechts: die Deichower Seite Links : die Neubrücker Seite
Das Hütten- und Hammerwerk der vorindustriellen Zeit lag auf der Neubrücker Seite
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Die Plaenschen Fabriken lagen links und rechts am Bober. Auf der Deichower Seite lag ein Teil der Papierfabrik, das Turbinenhaus und die Bobermühle. Das Turbinenhaus versorgte die Fabrik, die Mühle und wohl auch die beiden Orte mit elektrischen Strom.
In dem Gebäude neben der Mühle wurde der Rohstoff Holz für die Verarbeitung aufbereitet.
Danach fuhr man mit Pferdefuhrwerken die dampfenden, heißen Platten zur Endfertigung des Packpapiers über die Boberbrücke nach Neubrück. Dort wurde in den Fabrikhallen das Enderzeugnis, das waren ca 1,5 m hohe und ziemlich dicke Papierrollen, hergestellt.
Am 5. Februar 1924 erlitt die Brücke, als bei Tauwetter Eisgang einsetzte, schwere Schäden. Danach ging nichts mehr. Es gab keinen Strom. Die Fabrik stand still. Die Reparaturarbeiten erwiesen sich als schwierig, sie zogen sich bis in den Mai 1924 hin.
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