13   Amtsbezirk Fritschendorf - das Vereinsleben
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Fritschendorf


mit den Dörfern
Boberhöh (Deutsch-Sagar)
Bobertal (Wendisch-Sagar)
Fritschendorf
Deichow, Neubrück
und Chrumow




Impressum

 
 Kriegerdenkmal in Deichow

In der Zeit nach dem I. Weltkrieg entstanden viele Vereine. Als ältester und größter Verein umfaßte der Kyffhäuserbund als Dachverband nahezu sämtliche Kriegervereine in Deutschland. Festveranstaltungen und die Pflege dörflicher Geselligkeit hatten von Beginn an in dem Kriegerverein einen hohen Stellenwert.
In den Ortschaften unseres Amtsbezirks entstanden Kriegerdenkmäler, die an die Toten der letzten beiden Kriege erinnerten.

Nebenstehendes Bild zeigt das Kriegerdenkmal in Deichow

Alljährlich am 3. Sonntag im August fand in Deutsch-Sagar das große Sommerfest des Kriegervereins statt, das mit einem Kinderfest gekoppelt war.

Schon Wochen zuvor liefen dazu die Vorbereitungen in Haus und Schule:

  • die Kleidung mußte erneuert werden, denn jede Mutti wollte das am schönsten geputzte Töchterchen oder den feschesten Jungen haben.

  • die Lehrer übten mit den Jungen sportliche Vorführungen und einige Frauen übten mit den Mädchen Lieder und Volkstänze, insbesondere den Bändertanz ein.

  • Auf dem Festplatz mußten der Mast für den Bändertanz und die Stangen für das Wettklettern der Jungen aufgestellt werden.

 Boberhöh - vor der Schule      Boberhöh - vor der Schule
Zur Verschönerung des Festes wurden Blumenbögen geflochten. Die Blumen wurden aus den Gärten genommen.
Das Fest begann an der Schule. Der Hauptmann des Boberhöher Kriegervereins war Paul Suckert. Mit einer Ansprache am Kriegerdenkmal und einer Kranzniederlegung wurden die gefallenen Soldaten der Kriege geehrt. Mit Blasmusik ging es dann gemeinsam durch das Dorf zum Festplatz. Je zwei Mädchen trugen dabei einen Blumenbogen. Auf dem Festplatz, das war der Turnplatz am Weg nach Rusdorf, erwarteten schon der Gastwirt, der Bäckermeister und der Eisverkäufer den Umzug.

Es war ein großes Programm zu absolvieren:
  • Die Mitglieder des Kriegervereins mußten in einem Preisschießen den Schützenkönig ermitteln.
  • Die Jungen begannen mit ihren sportlichen Vorführungen und Wettkämpfen, wie Sackhoppeln und Klettern.
  • Die Kleinen versuchten ihr Glück beim Topfschlagen.
  • Die Mädchen führten Volkstänze auf.
 Jungmädels  Kindergruppe
Den Höhepunkt bildete stets der Bändertanz der Mädchen, die alle ganz in weiß gekleidet waren, eine Sitte, die damals auch auf dem Tanzboden herrschte. Nach einer Musik im Rheinländertakt tanzten die Mädchen und umwickelten dabei den Mast bis unten mit den bunten Bändern. Danach wechselten sie die Tanzrichtung, so daß der Mast Zug um Zug wieder frei wurde.

Kaffeetafel
    Kaffeetafel

Bändertanz
    der Bändertanz als Höhepunkt
Daß der bei den Teilnehmern und Zuschauern aufkommende Durst gestillt werden konnte, dafür sorgte nicht nur der Gastwirt, sondern auch die Mütter, die in der Kaffeepause Kaffee und Kuchen spendierten, welche an langen Tischen unter schattigen Bäumen eingenommen wurden. So vergnügte sich jeder nach seinem Belieben. Die Musik spielte zur Unterhaltung. Für die Kinder gab's Brause und Süßigkeiten. Alles war in guter Stimmung. Oft wurde der Bändertanz am späten Nachmittag noch einmal wiederholt.

Bei Anbruch der Dämmerung stellten sich die Eltern mit ihren Kindern zum Heimmarsch auf. Jedes Kind bekam von seiner Mutti einen Lampion oder eine Laterne. Danach ging es dann mit den bunten Laternen ins Dorf zurück, wobei manchmal auch eine Laterne in Flammen aufging. Danach gingen die Mitglieder des Kriegervereins beim Gastwirt "Stein" in den Saal, wo bis nach Mitternacht weiter gefeiert wurde.

geändert 30.11.2007  
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