1 | Geographische Lage und Geschichtliches | |||||||
Home Eichwalde Fotos Verschiedenes Crossen/Oder Amtsbezirk Fritschendorf mit den Dörfern Boberhöh (Deutsch-Sagar) Bobertal (Wendisch-Sagar) Fritschendorf Deichow, Neubrück und Chrumow Impressum |
Zum Amtsbezirk Fritschendorf gehörten bis 1945 folgende Ortschaften :
1 . Germanische Stämme bewohnten unsere Gegend In der vorgeschichtlichen Zeit war unsere Region durch germanische Stämme bewohnt. In unserer Nähe fand man in Urnengräbern am Kempfenberg und auf der Schwedenschanze Werkzeuge, die den germanischen Ursprung beweisen. 2 . Im Herrschaftsbereich der polnischen Fürsten ( 842 – 1163 ) Bis zur Völkerwanderung sind in dieser Gegend germanische Stämme ansässig gewesen, die aber bis ungefähr 400 n.Chr. diese Region verlassen haben. Wahrscheinlich durch das Vordringen der Hunnen verließen die slawischen Stämme ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete am Dnjepr und drangen über Böhmen nach Norden vor. Um 800 n.Chr. verlief die westliche Grenze des Siedlungsbereiches der slawischen Stämme von Ost-Holstein , entlang der Elbe-Saale-Linie bis in das heutige Franken. Sollten zu dieser Zeit bereits einige Dörfer in unserem Amtsbezirk existiert haben, so hätten sie slawische Bewohner gehabt. Die Gegend um Crossen/Oder gehörte bis 1163 zum Herrschaftsbereich der polnischen Fürsten. Es gibt jedoch keinerlei schriftliche Quellen von unseren Dörfern über diese Zeit. 3 . Unter den schlesischen Piasten ( 1163 - 1482 ) erfolgte die erste schriftlich Erwähnung von Dörfern in unserem Amtsbezirk Durch die Einführung des Senioratsprinzips, anstelle der direkten Thronfolge vom Vater auf einen Sohn, wurde Polen im Jahre 1138 viergeteilt. Einer der vier Teile war Schlesien, das dann unter den Piastenherzögen einen eigenen Weg ging, obwohl das ganze Land noch in einer gewissen Abhängigkeit von Polen verblieb. Das Crossener Land war in diesem Piastenreich als Teil des "Herzogtums Glogau" über drei Jahrhunderte ( bis 1482 ) mit Schlesien verbunden. Leider ist die Vergangenheit für die Dörfer unseres Amtsbezirks geschichtslos, d.h. über den Ursprung unserer Dörfer liegen keinerlei schriftliche Quellen vor. Vom Ortsnamen her könnten die Dörfer Deichow, Chrumow und Sagar wendischen Ursprungs sein. So leitet sich Sagar aus dem Wendischen ab. (Za = hinter, gora = Berg, Sagar heißt soviel wie hinter dem Berge). Die erste schriftliche Erwähnung der Dörfer unseres Amtsbezirks fällt in diese Zeit . Der Crossener Schulrat Metzdorf nennt in seinem "Heimatbuch des Kreises Crossen" auf Seite 19, daß in dem Werke Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus dem Anfang des 14. Jhrh. folgende Dörfer unseres Amtsbezirks genannt wurden:
Es ist anzunehmen, daß Wendisch-Sagar und Chrumow bereits Ende des 12.Jahrhunderts, als Schlesien von deutschen Siedlern besiedelt wurde, bestanden. Zu dieser Zeit war es üblich, neben bereits bestehenden wendischen Siedlungen das neue deutsche Dorf anzulegen, so daß die deutschen Siedler neben dem Wendendorf Sagar zwei neue Dörfer gründeten:
Aller Grund und Boden gehörte in diesem Gebiet dann den Herren von Knobelsdorf. Er wurde Grundherr von Deutsch-Sagar und Fritschendorf und alle, die in den Grenzen seiner Herrschaft wohnten, waren seine Untertanen. Doch das sind alles nur Spekulationen, denn Einzelheiten zu dieser Landnahme sind leider unbekannt. 4 . Unter den Brandenburgern ab 1482 Im Jahre 1701 ließ sich der brandenburgische Kurfürst Friedrich III . (1688-1713) zum "König in Preußen" krönen. Seitdem gehörten die Dörfer unseres Amtsbezirks zum Königreich Preußen. 5 . Fritschendorf wird Amtsbezirk Unter dem Druck der Niederlage der preußischen Truppen durch Napoleon im Jahre 1806 und der darauf folgenden französischen Besatzung begann in Preußen eine Phase innerer Reformen, die eine Wiedergeburt Preußens einleiteten. Die führenden Köpfe für diese Reformen waren Freiherr von Stein und Staatskanzler Hardenberg. In dieser Reformzeit wurde eine neue administrative Gliederung der Provinz Brandenburg in Regierungsbezirke und Landkreise festgelegt, wobei an der Spitze der Landkreise die Landräte standen. Ein Landrat sollte eine solide Bildung und einen Besitz (Vermögensnachweis) haben. Als staatliches Verwaltungsorgan hatte er die gesamte Polizeiverwaltung im Kreise und dessen Amtsbezirke, Gemeinden und Gutsbezirke zu überwachen. Im Kreistag führte er den Vorsitz. Im Jahre 1827 erfolgte die Ernennung des Gutsbesitzers von Fritschendorf Freiherr von Rheinbaben zum Landrat des Kreises Crossen/Oder. Im Jahre 1859 wurde sein Sohn Friedrich Wilhelm zum Landrat des Kreises Crossen/Oder ernannt, er führte dieses Amt bis 1891 aus. In dieser Zeit wurde Fritschendorf zum administrativen Mittelpunkt des Kreises Crossen. |
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geändert 22.09.2008 |
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